Die Schlager der 50er Jahre hatten schon tolle Reiseziele vorgestellt.
Für die Generation des ersten Wirtschaftswunders blieb manche exotische Insel jedoch nur ein Traum. Heute, im Zeitalter des Ferntourismus, stellt eine Verwirklichung der ehemaligen Traumziele
kein großes Problem dar. Die Sängerin Lolita hatte uns den „Weißen Mond von Maratonga“ schmackhaft gemacht. Und dieses Paradies suchen wir jetzt. Auf nach Maratonga!
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/maratonga-schlager/
„Weißt du, wo die Insel Maratonga liegt?“, fragt Rolf.
„Nein, davon habe ich noch nie gehört. Wie kommst du darauf?“. Mario zieht die Mundwinkel nach unten.
Rolf und Mario treffen sich hin und wieder und besprechen Themen, die sie beide interessieren.
„Also, ich habe gestern einen alten Schlager auf Youtube angehört, und – schwupps – bietet mir Youtube auf der Vorschauleiste rechts den Titel „Der weiße Mond von Maratonga“ an.
„Dann lass uns mal auf Google gucken, wo Maratonga liegt.“ Rolf ruft Google auf.
„Aha. ‚maratonga insel‘ bringt heute als Suchbegriff knapp 200.000 Einträge“, vermeldet Rolf.
„Das ist nicht so üppig, würde ich mal sagen“, bemerkt Mario. Da haben wir schon ganz andere Treffer gehabt, zum Beispiel bei der Love Story.“
„Eine Insel mit diesem Namen scheint es nicht zu geben“, bemerkt Rolf nach kurzer Suche. „Aber Raratonga wird aufgeführt. Das hört sich ähnlich an.“
„Vielleicht haben die Schlagertexter damals einen Fantasienamen verwendet. Schau doch mal nach, was es über Raratonga zu lesen gibt“, schlägt Mario vor.
„Also, Raratonga gibt es wirklich (*). Die Insel liegt im paradiesischen Südpazifik und passt damit hervorragend in das Wunschbild vom exotischen Paradies aus einem Schlager“, berichtet
Rolf nicht ohne Stolz.
„Und, wie sieht’s dort aus?“, will Mario wissen.
Rolf liest die Highlights über die Cook-Inseln vor.
„Ein tropisches Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 25 Grad. Das liest sich sehr gut (*). Der Besucher kann mit dem Flugzeug dorthin reisen oder den Inseln mit dem Kreuzfahrtschiff
eine Stippvisite abstatten. Es werden Ausflüge zu architektonischen Sehenswürdigkeiten vorgestellt, zum Beispiel zu einem alten Kultplatz.“
Triumphierend schau Rolf seinen Freund an.
„Ein Monolith. Wir erweitern unser Thema vom guten alten Schlager der 50er Jahre zum Thema SciFi“.
„OK, lass uns beim Thema Trauminsel bleiben“, schlägt Rolf vor.
„Weiße Strände locken, und eine blaue Lagune wird auch erwähnt (*). Man liest von Möglichkeiten zum Segeln und zum Tauchen. Herz, was willst du mehr?“
"Was wird noch über den Schlager gesagt?“ Rolf wechselt das Fenster.
„Lolita, so hieß die Sängerin, hatte das Lied „Der weiße Mond von Maratonga“ im Jahr 1957 gesungen,“ erklärt er nach einem Blick auf den Bildschirm.
„Urlaub in der Südsee, davon konntest du damals, 1957, wirklich nur träumen. Da kam keiner nach Maratonga und sonst wohin“, bemerkt Mario.
„Heute kann der Traum vom Südseeparadies für Ferntouristen wahr werden. Was kostet denn 14 Tage Südsee?“
Rolf schaut auf einem Reiseportal nach. Dann wendet er sich an Mario.
„Schau her“, sagt er.
Mario guckt auf den Bildschirm.
„Das kannst du vergessen. Es sieht so aus, als würden wir nicht nach Maratonga und Co kommen. Mario schaut seinen Freund an.
„Aber ich habe eine Idee.“
„Lass hören“, sagt Mario neugierig.
Mario guckt seinen Freund lachend an und legt dann los.
„Hol mal auf Youtube den Titel: „Steig Sie ein in das Traumboot der Sehnsucht.“
Beide lachen. Rolf klappt den Deckel vom Laptop zu.
„Willst du einen bodenständigen Scharfgarbenkraut Tee mit mir trinken?“
„Aber gern.“
(*) Textquellen:
Wikipedia/ Lolita-Sängerin, /Cookinseln, /Raratonga
Sie schlürfen ihren Tee.
"Einer geht noch," meint Rolf.
Dann surft er weiter durch die Seiten, die er aufgerufen hat.
Hier ist noch etwas, das sich ähnlich wie Maratonga liest. Es heißt Tiritomba.
"Lolita besang also den weißen Mond. Dann gab es noch die 'Tahiti Tamourés'. Sie hatten den „Roten Mond vom Rio Negro“ besungen.
Es handelte sich um eine Mädchengruppe, die Anfang der 60er Jahre Schlagermusik machte (*). Den Namen hatten sie scheinbar von einem polynesischen Tanz mit dem Namen Tamouré abgeleitet.
Die Musik war in den 60ern Teil des damaligen Tiki Hypes.
Ein Mitglied der Band wurde später unter dem Künstlernamen Manuela bekannt (*). Ihr bekanntester Hit war der Schlager „Schuld war nur de Bossa Nova“.
"Kenne ich", bemerkt Mario stolz.
"Wo liegt nun der Rio Negro?". Rolf tippt.
"Jedenfalls nicht auf Tahiti," verkündet er.
"Es gibt allerdings einen bekannten Fluss mit diesem Namen in Brasilien, der in den Amazonas fließt."
"Also, Maratonga und der Rio Negro sind beide offenbar Fantasienamen für diese Schlager."
(*) Textquelle: Wikipedia/ Tahiti Tamourés
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/maratonga-schlager/
"Komm, wir googeln noch *trauminsel', schlägt Rolf vor.
"Einverstanden", antwortet Mario
"Der Suchbegriff „trauminsel“ liefert heute ansprechende 750.000 Sucheinträge", verkündet Rolf.
"Der Sucher im Internet verbindet offenbar Begriffe wie Palmen, Paradies und weiße Strände am häufigsten mit dieser Suche".
Rolf klickt sich durch.
"Die Karibik bietet sich an. Aber auch afrikanische Trauminseln werden nachgefragt. In Europa scheinen die meisten Trauminseln bei Griechenland zu liegen."
"Und was bringt die Suche nach der „trauminsel südsee?“, will Mario wissen.
"Knappe 30.000 Suchbegriffe. Bora-Bora und Tahiti stehen in den Suchergebnissen ganz oben. Die Auswahl ist also groß. Im Prinzip kann jeder
seine persönliche Trauminsel für sich bestimmen."
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/maratonga-schlager/
"Halt mal, einen Moment." Rolf hat etwas entdeckt.
"Beim Surfen bin ich gerade auf den Schlagertitel „Tiritomba“ gestoßen. Tiritomba und Maratonga hören sich für ihn ähnlich an. Ist Tiritomba auch der erfundene Name einer Trauminsel?"
"Einfach mal gucken", meint Mario.
"Tiritomba ist offenbar keine Insel, soweit ich das sehe", berichtet Rolf.
"Tiritomba scheint ein lautmalerisches Wort ohne innere Bedeutung zu sein", berichtet Rolf.
"Ich finde Hinweise auf ein italienisches Volkslied, aber von Trauminseln steht da nichts", sagt Rolf.
"Tiritomba wurde in einer Version von Margot Eskens zu einem frühen Hit in der Schlagerparade der 50er Jahre", stellt er fest.
"Die Schlagerfreunde der damaligen Zeit hatten reichlich Sehnsucht im Herz", meint Mario.
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/maratonga-schlager/
Die beiden Freunde schlürfen ihren Gesundheitstee.
"Das Stöbern in alten Schlagertiteln kann richtig Spaß machen, stimmt's.
"Und ob," antwortet Mario.
"Wo liegt jetzt noch Peter Alexanders „Cheriko?“
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Bildquellen: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/maratonga-schlager/