Der Schlagertitel „Jenseits von Eden“ ist vielen Musikfreunden bekannt. Und der Streifen mit James Dean in der Hauptrolle gilt als eine Art von Kultfilm. Mit der Bibelstelle tut sich der
Durchschnittsbürger schon schwerer.
Heute ist Sonntag. Dies ist ein guter Tag, um dem Spruch einmal nachzugehen >>
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/storytelling/jenseits-eden-was/
In der Bibel war ganz schön etwas los. Der oder das liebe Gott hatte seine liebe Not, um die Kontrolle über seine Schäfchen zu behalten.
Kain erschlägt seinen Bruder Abel. Das ist aus zwei Gründen verwunderlich. Denn erstens ist Kain der erste Sohn von Adam und Eva. Als Außenstehender hätte man erwarten können, dass zu jenen
Zeiten die Menschen doch eher lieb waren.
Zweitens soll der Name Kain auf einen erweiterten Bewusstseinszustand beim Menschen schließen lassen (*). Der Mann hätte sich also eher beherrschen können. Aber so war es dann nicht.
Was war denn der Anlass für Kains Wutanfall? Der liebe Gott hatte die Opfergaben von Abel vorgezogen (*) Warum hatte Herr Gott so gehandelt? Dies geht aus dem Text nicht hervor. Wollte er vielleicht den Kain etwas triezen, um zu sehen, wie weit dieser sich tatsächlich beherrschen konnte? Die Antwort weiß nicht einmal der Wind. Der Leser von heute muss die Bibelstelle so hinnehmen, wie sie geschrieben ist.
Kain bekommt die rote Karte und muss das Land verlassen. Er zieht in die Region Nod. Dort gründete er eine Familie, die sieben Generationen lang lebte. Dann kam die Sintflut, und alle Menschen bis auf die Familie von Noah kamen um (*).
Über diese Handlungsfolge kommt der interessierte Leser allerdings nicht zur Beantwortung seiner Frage bei dem Thema Eden. Nod lag demnach jenseits von Eden. Und Eden war – das Paradies? So ist es. Eden ist der biblische Name für das Paradies (*).
Eden wird als ein gartenähnlicher Bereich beschrieben (*). Dort lebten die Menschen ganz prächtig, bis sie aus diesem Paradies vertrieben wurden. Die tatsächliche Region Eden wird nach jüdischen Glauben nicht weiter lokalisiert, weil in diesem Glaubensverständnis geografische Orte nicht Gegenstand von Anbetung sind. Eden ist also ein fiktiver Ort. Jenseits von Eden ist augenscheinlich ebenso fiktiv, denn neben einem fiktiven Ort lässt sich schlecht eine reale Ortsbestimmung treffen.
Dann gilt der Ausspruch „Jenseits von Eden“ eher als eine Metapher, als ein sprachliches Gleichnis. Die daraus folgende Themenbreite ist episch.
Es geht um Gut und Böse, um Selbstbeherrschung und um Vater-Sohn Konflikte. Bei dieser Spannweite kann sich wohl jeder Leser denjenigen Aspekt heraussuchen, der ihm aktuell interessant erscheint.
Vielleicht liegt Eden inwendig - mit
einer Grenze, die jeder für sich selbst zieht.
(*) Textquellen:
Wikipedia: Jenseits von Eden, /Kain, /Eden
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