"Was hältst du von diesem Text?" Rolf schaut seinen Freund erwartungsvoll an.
Mario liest.
Good golly heißt: meine Güte.
In dem Text von Little Richard geht wohl es um ein Mädchen, Miss Molly, die unheimlich gern Rock’n‘Roll tanzt und dabei alles um sich herum vergisst.
Meine Güte heißt im Englischen auch: my goodness. Warum hatte Little Richard nicht diesen Ausdruck verwendet? Möglicherweise waren solche spaßigen Reime damals aktuell. „See you later alligator“
könnte in die gleich Kategorie von Wortschöpfungen fallen. Vielleicht fanden die Jugendlichen das damals knorke.
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„Das kommt auf den Punkt,“ bemerkt er und schaut Rolf an.
„Das habe ich auch noch nicht gewusst, was good golly auf Deutsch heißt“. Er macht eine Pause.
„Allerdings habe ich die Bedeutung noch nie nachgeschaut.“ „Obwohl ich das Lied schon seit gut hundert Jahren gehört habe.“ Mario lacht über seinen eigenen Witz.
„Woran liegt das“, will Mario wissen. „Warum lassen wir solche Sachen ein Leben lang schleifen?“
„Faulheit.“ Rolf versucht es auf die direkte Tour.
„Oder Überflutung. Wir nehmen einfach zu viele Dinge auf. Und dazu gehören halt auch Schlagertexte. Ich meine, wie viele Schlager haben wir beide in unserm Leben schon gehört?“
„Lass mich überlegen. Siebzig Jahr haben wir beide auf dem Buckel. Mal 100 Songs pro Jahr, Minimum. Da kommt was zusammen.“ Rolf schüttelt sich vor lachen. Er stellt seine Teetasse vorsichtig ab.
„Lassen wir es dabei?“, fragt Mario.
„Ja. Es ist jetzt gut. Ich setze uns noch zwei Tee auf.“
Rolf und Mario treffen sich einmal in der Woche und besprechen Themen, die ihnen aufgefallen sind. Jeder schlägt wechselseitig sein Thema vor. Dann setzen sie sich vor den großen Bildschirm von Rolfs Computer und untersuchen das Thema. In ihrem Gespräch gilt, dass keiner den anderen abwürgen darf. Brainstorming ohne Beschränkungen lautet ihre Devise. Zum Schluss ziehen sie dann ein Resümee und trinken eine Tasse von diesem gesunden Scharfgarbenkräutertee.
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