Die beeindruckende Schönheit der Pagoden Architektur

Fallen Ihnen in den Fernsehserien vom Traumschiff und dem Traumhotel auch immer diese formschönen Pagoden auf?

Warum baut man in Asien die Kirchen in dieser Form?

Eine Gedächtniskarte zur Orientierung: (Klick > größer)

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Updates

Oktober 2018. Ein geheimnisvoller Kristall als Dachaufsatz bei einem Stupa 

Update März 2018. Bemerkenswerte Dachaufsätze.
August 2017. Pagoden-ähnliche Bauelemente in Europa

Mai 2017. Herkunftswort für: Pagode.

Die Texte dazu finden Sie weiter unten im Artikel.

Kurze Frage – kurze Antwort. Was ist eine Pagode?

Ein meist unbewohnter Tempel, in dem oft Reliquien aufbewahrt werden.



"Fremde" Architektur macht neugierig

Architektur kann für den Reisenden ein wunderbares Thema sein. Schließlich fahren wir als Touristen in die berühmten Städte der Welt, um uns den Eiffelturm, die Tower Bridge oder das Empire State Building anzusehen.
In Europa finden wir die mächtigen 
Kathedralen. In Asien gibt es Pagoden. Irgendwie wirken diese Bauwerke grazil und gefällig. Unsere Kirchen und Tempel besitzen auch bewundernswerte bauliche Merkmale, aber wir haben im Abendland keine Pagoden errichtet. Oder doch? Gibt es eventuell auch in der Architektur einen globalen Kulturfluß?
Folgen Sie einem neugierigen Autor auf einem achtsamen Pfad durch die wundersame Welt von Buddha-Tempeln, faszinierender Kultur und der erstaunlichen  Neuroplastizität unseres Gehirns.

Pagoden - das erste Staunen

Eine Pagode ist ein turmartiges Bauwerk. Es ist immer unbewohnt, denn es handelt sich um einen besonderen Tempel. Dort wohnen in der Regel weder normale Alltagsmenschen noch betende Mönche, sondern es werden Reliquien von Buddha oder anderen besonders verehrten Menschen aufbewahrt (*).

Das Wort selbst gibt den Forschern schon Rätsel auf. Wikipedia nennt unter anderem das indische Wort „stupa“ als mögliche etymologische Wurzel.
Und an diesem Punkt erfahren wir die erste Überraschung. Stupas waren, zumindest in Indien, ursprünglich Gräber in Form eines runden Erdhügels.

Rundgräber? Jetzt wird der aufmerksame Leser neugierig. 



Eine Idee geht um die Welt

Halbkugelförmige Grabbauten finden wir nämlich auch bei uns in Europa, nämlich zum Beispiel in Ungarn und Rumänien, aber auch auf den britischen Inseln. In der Jungsteinzeit, also um 3000 v.u.Z., wurden solche Rondelle in ganz Europa errichtet. In Amerika übrigens auch (*).

Dies erstaunt den Paläo-Freund nun doch sehr. Wie haben die Ideen für die Grabkunst solche weiten Entfernungen zurücklegen können? Stupas im fernen Asien, Rundhügelgräber in Europa und auch auf „Bussell Island“ in Tennessee, also auf dem amerikanischen Kontinent.
Man findet zu diesem aufregenden Thema interessante  Hinweise zu der „Lehre vom Kulturfluss“.

Reliquien-Kunde

Wir kennen in unserem Kulturkreis ebenfalls die Sitte, Gebeine von verstorbenen Heiligen zu verehren. Während der „Heiligtumsfahrt“ in Aachen und bei einem Besuch im Kölner Dom – dort werden die Gebeine der Heiligen Drei Könige aufbewahrt - finden sich solche Objekte der Verehrung. 

In Indien werden offenbar sterbliche Überreste ganz anderer Art verwahrt. Es handelt sich um Kügelchen. Laut Wikipedia (*) ist die Herstellung dieser Formen unbekannt, oder geheim, wie der Autor anmerkt. Man nimmt an, dass die Knochen der Verstorbenen bei der Feuerbestattung in dieser Form kristallisieren. Diese Kugeln werden also, auch heute noch, in den Stupas aufbewahrt. Andere Länder, andere Sitten.

 

Allerdings finden sich auch bei uns ähnliche Reliquien. Von der Annakirche in Düren wird berichtet, dass dort ein Teil der Schädelplatte der Heiligen Anna als Reliquie aufbewahrt wird.

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Auch der Baustil formt das Denken

Mit dem fortschreitenden kulturellen Austausch ist über die Jahrhunderte eine ganze Reihe von Pagodentypen entstanden. Die indische stupa-Form vermischte sich mit chinesischen Bauelementen. Dort gab es bereits diese typischen schwingenden Dächer, die sich in verschiedenen Ebenen überlagerten..

Herkunftswort für: Pagode.

Der Begriff „Pagode“ soll aus dem Sanskrit-Wort bhagavat hergeleitet sein. Dies bedeutet in der deutschen Übersetzung „das Heilige“, also einen Tempel. Die Bhagavad Gita, eine der zentralen Schriften des Hinduismus, trägt den gleichen Wortstamm in sich.

 

Textquelle: Wikipedia/ Bhagavad Gita



Neuroästhetik und Neuroplastizität

Mancher Leser kann die Anmerkungen im Wikipedia Artikel interessant finden, dass die Pagoden Architektur einen kulturellen Einfluss auf die Ästhetik, Philosophie und Religion der dort lebenden Menschen genommen hat (*). Diese Anmerkung ist deshalb bemerkenswert, weil westliche Forscher zunehmend den Einfluss äußerer Erscheinungsformen auf die Bildung von Gedanken und Ideen postulieren.
So soll der Mensch zum Beispiel durch das Betrachten von Kunst sein Gehirn und somit sein Denken verändert werden. Dabei ist der Weg von der Bildbetrachtung zur Besichtigung eines Bauwerks nicht mehr weit. Wir befinden uns hier auf dem Gebiet der Neuroplastizität des Gehirns, der immerwährenden Neuformung unseres Denkens durch verschiedenartige Eindrücke.

Wenn man diesen Ausführungen grundsätzlich folgen will, dann hat die gewählte Architekturform also auch einen wesentlichen Einfluss auf die intellektuelle und emotionale Entwicklung der betreffenden Bevölkerungsgruppe.
Die Fernsehbilder vom Traumschiff in Asien haben uns dann eine wahrhaft stupende, überraschende Erkenntnis vermittelt.


Pagoden-ähnliche Bauelemente in Europa

In der westlichen Kultur lassen sich derartige Formen als Stilelemente beim Möbelbau finden. So lassen sich diese Aufsätze mit etwas Fantasie als verwandte Bauformen interpretieren.

 

Auch die Zwiebeltürme auf sakralen und weltlichen Gebäuden sind in ähnlicher Weise geformt. Haben hier weit entfernte Kulturen einen vergleichbaren architektonischen Ansatz gewählt?

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Die Pagodenform in Europa - als Möbelelement

Bildquelle. havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/a-z/pagoden-architektur/



Bemerkenswerte Dachaufsätze.

In Europa werden die Kirchtürme in der Regel mit einem Kreuz oder mit einer Wetterfahne geschmückt. Auf indischen Pagodendächern entdeckt ein aufmerksamer Beobachter mitunter Aufsätze, die wie ein Krug geformt sind.

 

Manche westliche Autoren vermuten, dass stilisierte Opferkrüge dargestellt werden (*). Nach hinduistischen Glauben besaßen einige unserer Vorfahren das Wissen um einen Trank, der den Menschen Unsterblichkeit verlieh.

Dieses Amrita wird demnach in den ältesten hinduistischen Weisheitsbüchern, zum Beispiel im Rig-Veda, erwähnt (*). Heute unbekannte pflanzliche Extrakte wurden mit Milch vermischt. Daraus entstand ein Trank, dessen Wirkung einer gedachten Spiraldrehung  nachempfunden wurde. Die Entstehung der Welt wird in diesen Texten als ein „Quirlen des Milchozeans“, möglicherweise ähnlich der Bewegung einer Spiralgalaxie, gedacht (*). 


Der Genuss von Amrita oder Soma stellten also rituelle Handlungen dar, eine Art von Gottesdienst. Und der verwendete Krug oder Kelch wurde als oberster Aufsatz symbolisch in der Architektur des Pagodenbaus verwendet.

Bei uns im Westen ist der gesunde Trank auch unter der Bezeichnung Ambrosia bekannt. Die Nordländer nannten das Getränk: Met. In den christlichen religiösen Praktiken wird der Kelch ebenfalls als rituelles Instrument verwendet. Schließlich kennt die abendländische Literatur in der Artussage den Erwerb eines Kelches als erstrebenswertes Ziel ritterlicher Aktivität.
Die Kulturen der Erde zeigen möglicherweise einige Querverbindungen, die sich auch architektonisch niedergeschlagen haben.

  

(*) Textquellen: Wikipedia/ Kalash, /Amrita


Update Oktober 2018. Ein geheimnisvoller Kristall als Dachaufsatz bei einem Stupa

Manche Beiträge von Youtubern erscheinen schon aussergewöhnlich.
Dieser Videofilmer aus Indien hat sich mit einem Kristall als Aufsatz der Pagode Somawathiya auf Sri Lanka beschäftigt. Dieser Kristall soll als Empfangsteil für die Radiowellen aus dem Weltraum dienen.
Solche Aussagen erscheinen einem kritischen Zeitgenossen im Westen von vornherein suspekt. Im Zusammenhang mit dem Thema "Pagoden Architektur" erzeugt ein recht großer Kristall auf einem solchen Bauwerk doch einige Aufmerksamkeit.
Was wird in diesem Video-Beitrag vorgestellt?


Die Aussagen im Überblick

  • Es handelt sich um einen buddhistischen Stupa.
  • Über einen längeren Zeitraum wurden zahlreiche Lichtererscheinungen mit Kameras festgehalten.
  • Die Fotos werden vor dem Tempel ausgestellt. Insgesamt werden 6000 buddhistische Tempel in Sri Lanka erwähnt. Die Erscheinungen werden nur an diesem Objekt festgestellt.
  • Der Tempel wurde vor etwa 2000 Jahren errichtet. Er trägt den Behauptungen des Videofilmers nach einen besonderen Kristall auf seiner Spitze. Kristallaufsätze sollen bei Stupas weit verbreitet sein. Dieser Tempel unterscheidet sich in dem Alter des verwendeten Aufsatzes.
  • Es folgen Ausführungen über Sagen und Legenden im Zusammenhang mit der Verwendung von Kristallen im buddhistischen Kulturkreis.  

Kristalle als Energieträger werden in der Verwendung bei früheren Radios zitiert. Im deutschsprachigen Raum werden solche Systeme als Detektorempfänger bezeichnet. Diese kamen offenbar ohne externe Stromquelle aus. Sie wurden bis Ende der 1940er Jahre benutzt. In Computerchips werden oder wurden Schwingquarze als Taktgeber benutzt.

Der Videofilmer führt weiter aus:

  • Die Platzierung und die Neujustierung des Kristalls auf der Spitze war und ist mit einiger Mühe seitens der Mönche verbunden. Der Autor des Videos stellt die Frage nach dem Sinn für diese Leistungserbringung.
  • Der Autor weist darauf hin, dass einige Anwender von Mobilfunkgeräten gern höher gelegene Orte zur besseren Verbindung aufsuchen. Er zieht Parallelen zur gewählten Position des Kristalls auf der Spitze des Stupa.
  • Es werden Aufnahmen von Mönchen gezeigt, die an Rändelschrauben an dem Kristall hantieren. Dieses  Vorgehen wird als ein Ritual bezeichnet, das angeblich seit mehr als 2000 Jahren vollzogen wird. Bei näherem Hinsehen lassen sich auf dem Video an dem Kristall technisch erscheinende Verbindungen erkennen. Eine Spirale an der Spitze des Aufsatzes soll aus reinem Gold bestehen. Es wird auf die besondere Leitfähigkeit von Gold hingewiesen.
  • Am Ende des Beitrages wird auf Berichte über einkommende Radiosignale aus dem All hingewiesen, die von Observatorien empfangen sein sollen. Natürliche Phänomene werden weithin als Quelle angenommen.  

Der Autor des Videos stellt abschließend die Frage nach dem Aufwand, den die Erbauer des Stupa als Empfänger für eventuelle Radiowellen erbracht hatten. Schließlich weist er auf eine spätere Suche nach einer möglichen Sendereinheit innerhalb des Stupa hin.


Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Mit diesen Hintergrundinformationen ist es nun interessant geworden, die Gedanken zu den scheinbaren Parallelen in der megalithischen europäischen Baustilkunde kurz aufzunehmen. Es scheint eine Verbindung von Architektur und Religion zu geben, die eine globale Gültigkeit in sich trägt.

Wenn man das Thema in dieser Form betrachtet, dann sind Pagoden in den Fernsehfilmen immer schön anzusehen, weil sie offenbar den Schönheitssinn in uns auf magische Weise ansprechen. Die Beschäftigung mit Architektur kann ungeheuer interessant und bildend sein, und das Thema kennt keine Grenzen.

 

Also, dann auf zur nächsten Fernsehsendung mit einem Zielort in Asien.


 (*) Textquellen:

Wikipedia/ Pagoden, /Shwedagon

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