„Was machst du, wenn du vor einer sehr großen Herausforderung stehst?“
Mario schaut seinen Freund verdutzt an. Dabei zieht er die Mundwinkel herab in der typischen Pose von „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“.
„Wie kommst du ausgerechnet jetzt auf diese Frage? Und was hast du als Antwort ausgebrütet?“ fragt Mario lachend.
„Den Minotaurus töten. Wenn du im Leben sehr große Aufgaben lösen willst, dann musst du an die großen Brocken herangehen.“
Bild: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/a-z/minotaurus-ki-story/
„OK. Das kann ich nachvollziehen. Wo kommt der Stier ins Spiel?“
„Durch Chat GPT.“ Rolf schaut Mario lauernd an.
„Was ist dieses Chatdingsbumms?“
„Eine künstliche Intelligenz. Deep Learning ist das Stichwort. Schau her.“
Mario setzt sich nun neben Rolf an den 17 Zoll Bildschirm. Rolf ruft die Webseite von OpenAI auf. Staunend liest Mario die Geschichte vom Minotaurus, von Perseus und Ariadne - auf einer knappen Seite zusammengefasst. Als Interpretation der Sage wird die Bewährungsprobe des Helden angeführt.
„Die Entwickler haben ein Programm geschrieben, mit dem sie die Anfragen zu Themen in Textform beantworten können,“ erklärt Rolf.
„Dazu haben sie zig Millionen Texte untersucht und dann logische Verbindungen aufgebaut. Und so können sie auf die Fragen die passenden Antworten geben wie im Gespräch oder wie beim Lesen“,
erklärt Rolf.
„Verstehe ich grundsätzlich.“ Mario überlegt. „Daraus lässt sich viel machen.“
„Und ob. Ich kann hier alles fragen, was ich wissen will. Dann mache ich einen Text aus dem Input. Anschließend male ich mein eigenes Bild mit einem AI Art Generator. Dann klebe das Bild in das Dokument. Fertig ist mein Blogeintrag.“
„Klasse. Super. Wo bleibt der menschliche Geist?“
„Er hat mehr Spielraum. Ich werde Chat GPT wie ein Werkzeug verwenden. Wenn ich auf Google und Wikipedia über den Minotaurus nachlese, dann dauert das. Es ist auch interessant zu lesen, aber es dauert. Mit Chat GPT bekomme ich eine Übersicht von, sagen wir einmal einer Seite, und fertig ist der Artikel. Details kann ich dann immer noch nacharbeiten.“
„Überzeugt mich. Was machen wir als nächstes?“
„Schafgarbenkräutertee.“ Beide lachen. Rolf steht auf und setzt das Teewasser auf.
Rolf und Mario treffen sich einmal in der Woche und besprechen Themen, die ihnen aufgefallen sind. Jeder schlägt wechselseitig sein Thema vor. Dann setzen sie sich vor den großen Bildschirm von Rolfs Computer und untersuchen das Thema. In ihrem Gespräch gilt, dass keiner den anderen abwürgen darf. Brainstorming ohne Beschränkungen lautet ihre Devise. Zum Schluss ziehen sie dann ein Resümee und trinken eine Tasse von diesem gesunden Scharfgarbenkräutertee.
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