Es gibt keine heile Welt. Der Begriff steht nicht in Wikipedia.
Das ist nicht nur sehr überraschend, sondern für einen Hobby-Autoren auch anregend. Jetzt kann er sich alle Informationen ohne Vorgabe zusammenstellen. Heile Welt? Mal sehen, was bei dem
Thema herauskommt.
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/a-z/heile-welt/
Heile Gänsje. Es wird schon wieder gut. Das war ein Karnevalslied aus der Nachkriegszeit. Alles war kaputt. Die heile Welt muss also vor der zerstörten Welt existiert haben. Oder nachher?
Lohnt es sich nach dem Sinngehalt einer heilen Welt zu suchen? Jeder weiß doch, dass es das Paradies nicht gibt. Außerdem befindet sich die Welt zurzeit ohnehin in ziemlicher Unordnung. In einer
solchen Situation kann die vergebliche Suche nach einem sicheren Hafen, nach einer angenehmen und sicheren Lebensumgebung, auch frustrieren. Manche sagen: "take it as it is and take it easy" –
und warten auf bessere Tage.
Unverzagte raffen sich dennoch auf und suchen nach Werten, nach einer Oase in wüsten Zeiten oder einfach nach einem persönlichen Rückzugsort.
Zwei Quellen werden in erster Linie untersucht. Auf Wikipedia gibt es zwar keinen Eintrag zum Suchbegriff. Aber der Autor findet dort einen Informationssplitter, der weiterführen kann.
Dann folgt Google. 600.000 Suchergebnisse sind zwar nicht die Welt, aber das Potenzial an möglichen Informationen bietet eine Grundlage für weitere Nachforschungen. In der Regel öffnen sich
später weitere Quellen.
Dies sind die ersten Gedanken zum Thema >>
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Der Schöpfer dieses geflügelten Wortes war ein relativ unbekannter deutscher Dichter (*). Und der Ausdruck wurde scheinbar auch erst um das Jahr 1950 geprägt. Die relative Jugend des Spruches verwundert den Autor dann doch. Die meisten Merksätze stammen doch von Heiligen oder von Geistesgrößen und haben mehrere Jahrhunderte „auf dem Buckel“.
Die heile Welt ist also relativ jung. Der Dichter spricht von Herz und Schmerz (*). Die Schlagertexter der Nachkriegszeit könnten von ihm abgekupfert haben. Dann kommt der Poet zum Kern der Sache. Heile Welt bedeutet: Vertrauen in die Schöpfung Gottes.
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Diese Herleitung des Dichters ist nicht dumm – und auch nicht neu. Freunde des Yoga finden ähnliche Ausdrücke in den vedischen Texten, die 5.000 Jahre und älter sind. Dort liest der Yogi von
Beständigkeit und Gelassenheit als Grundlage für ein gelungenes Leben (*).
Heile Welt entsteht also durch Gelassenheit und das Vertrauen auf den lieben Gott oder die Evolution.
Allerdings - von nichts kommt nichts. Auch für seine heile Welt muss der homo sapiens seiner Bestimmung gemäß schaffen, und zwar immer mit Vertrauen darauf, dass das Werk gelingen wird.
Bei den Chinesen heißt das: Wu Wei. Warten auf die günstige Gelegenheit. Dao erschafft die Welt - und verändert sie ständig (*). Da ist nichts heil oder beständig. Aber mit Wu Wei schafft sich
der aktive Mensch seinen temporär stabilen Mikrokosmos.
Google bietet am Erhebungstag 600.000 Einträge zur heilen Welt. Einige Zeit später erhöht sich die Zahl der Sucheingriffe auf mehr als zwei Millionen. Ein Krimi im Fernsehen hat sich den Begriff
der "heilen Welt" als Titel entliehen.
Welchen Input kann der Suchende mitnehmen? Jeder kann darunter verstehen, was er will. Dies und das gibt es bei Google zum Suchbegriff - mit recht unterschiedlichen Definitionen. Bilder zeigen
Regenbogen, Märchenfiguren und Sinnsprüche.
Mit der Welt ist oft die Erde gemeint. Heil kann intakt bedeuten, und heilig wird manchmal mit gesund übersetzt. Eine heile Welt ist also eine gesunde Erde, sprich Umwelt. Der Gedanke mag
überraschen, denn bei heiler Welt denkt mancher halt auch an Familie und Freunde und Frieden und ähnliche Werte. Aber heile Welt heißt auch: gesunde Nahrung, sauberes
Wasser und eine schöne Landschaft.
Das erste Zwischenergebnis kann, wenn man so will, schon einigermaßen zufriedenstellen.
Eine gute Portion Optimismus (Gottvertrauen, Gelassenheit) und eine pfleglicher Umgang mit den Ressourcen des Planeten können das Gefühl von einer heiler Welt vermitteln. Und der Einzelne muss
sich auch selbst im Rahmen seiner Möglichkeiten bemühen.
Jetzt muss man aber noch an das Thema Werte heran. Schließlich lebt der Mensch nicht gern allein auf der Erde. Gesellschaftliches Zusammenleben erfordert Regeln, nach denen man sich richten kann und muss. Regeln brauchen ein Fundament, und damit sind die Werte gemeint (*).
Werte – was ist das? Es gibt mindestens zwei Sichtweisen (*) im Zusammenhang mit dem Begriff von der heilen Welt.
Die eine Art von Werten wurde, wie fast immer, von den alten Philosophen definiert. Üb` immer treu und Redlichkeit. Von Ethik und Moral ist die Rede. Leicht gesagt, schwer getan. Wir sind Wesen im Übergang, und das Reptiliengehirn schaltet im Notfall auf Überlebensmodus, und es schert sich dann nicht mehr um die Werte im Frontallappen (*).
Der andere Aspekt der Werte betrifft die sozialen Verhaltensweisen (*). Diese ändern sich zwar im Lauf der Zeit. Aber es gibt grundlegende Regeln, die ein angenehmes Zusammenleben ermöglichen. Heile Welt bedeutet dann auch ein Verhalten, das keine broken windows Umgebung (*) entstehen lässt.
Update s. unten >>
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Fazit. Heile Welt - das kann heißen:
Die heile Welt schafft jeder für sich selbst durch seine Gedanken und durch sein Handeln - so könnte man sagen.
(*) Textquellen:
Wikipedia: /Geflügelte Worte, /Sutra, /Soziale Norm, /Broken Windows Theorie, /Wert-Philosophie, /4-Quadrantenmodell-Gehirn, /Dao
Bildquelle: havefun/ https://www.frage-antwort-storytelling.de/a-z/heile-welt/
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„How can I be sure in a world that is constantly changing?“ Die Young Rascals hatten mit ihrem Schlagertext den Nagel auf den Kopf getroffen. Alles fließt, wie die Philosophen der Antike sagten. In diesem Sinn kann die heile Welt als die Momentaufnahme eines ausgewogenen Lebens verstanden werden. Anregungen zur Gestaltung eines persönlichen Gleichgewichtes gibt es reichlich.